Die Winkels-Gruppe, Sachsenheim, ist mit dem ablaufenden Geschäftsjahr 2019 (01.01. - 31.12.2019) zufrieden: Mit 385,3 Millionen Euro (ohne Beteiligungen) befindet sich der Umsatz auf Vorjahrsniveau. Plastik-Bashing, der Verlust einer volumenstarken Lohnfüllung sowie logistische Probleme konnten von dem Familienunternehmen abgefangen werden. Mit der geplanten neuen Glasanlage wird Winkels 2020 verstärkt auf das umweltfreundliche Gebinden setzen.

Beim Konzernumsatz (inkl. Beteiligungsgesellschaften) steht 2019 ein leichtes Plus: 494 Millionen Euro (Vorjahr: 493 Millionen Euro) konnten im vergangenen Jahr erwirtschaftet werden. Nicht zuletzt die Übernahme der Beteiligung der Heinrich Getränke-Großhandels-GmbH an der Profi System-Getränke-Logistik GmbH & Co. KG im Sommer 2019 trug mit der damit verbundenen Übernahme eines weiteren Teils der Kauflandstrecke zu diesem Ergebnis bei.

Beim Gesamtabsatz verzeichnet die Winkels-Gruppe, bereinigt um den Verlust einer Lohnfüllung, dagegen einen Rückgang von 3,1 Prozent. Grund hierfür sind der, im Vergleich zu 2018, weniger heiße Sommer sowie das Plastik-Bashing bei PET. Erfreulich ist dagegen das Absatzplus von 7,3 Prozent bei Glas. „Hier werden wir 2020 mit dem Bau der neuen Glasanlage anknüpfen“, resümiert Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter, das vergangene Geschäftsjahr. Die größten Herausforderungen sieht Kaufmann nach wie vor im Bereich der Winkels Getränke Logistik. Die Frachtraumknappheit und der Wandel des Arbeitsmarktes hat Winkels auch 2019 vor große Herausforderungen gestellt.

Eigenmarken: Glas im Trend

Die Winkels Eigenmarken haben 2019 durch den hohen Glasanteil deutlich weniger verloren als der Gesamtmarkt. Der Absatz ging hier um 1,7 Prozent zurück. Im Brunnengebiet Südwest mussten die Mineralbrunnen ein Minus von knapp 8 Prozent verkraften, was nach dem Supersommer 2018 jedoch auch zu erwarten war. Der Rückgang lässt sich zudem auf den geringeren Absatz von PET, insbesondere PET Einweg, zurückführen. Glas legte dagegen mit über 7 Prozent deutlich zu. Vor allem die Marken alwa und Aqua Vitale konnten sich hier überdurchschnittlich steigern.

Bei der strategisch wichtigsten Marke alwa wurden 2019 1,15 Prozent mehr Kisten verkauft. Dies ist einem gesteigerten Absatz von Glasgebinden um knapp 50 Prozent zu verdanken, was den Verbrauchertrend hin zu umweltfreundlichen Getränkeverpackungen und einem bewussterem, nachhaltigerem Konsum bestätigt. Die Einführung der neuen kalorienarmen Produktrange „leichte Früchte“ fällt ebenfalls positiv aus: „Zuckerreduktion, gesunder und natürlicher Genuss sind bei den Verbrauchern mehr denn je gefragt“, freut sich Kaufmann.

Die Gastromarke alwa live schließt das Jahr 2019 mit einem satten Plus von rund 30 Prozent. Das 2016 eingeführte Gebinde kann sich somit weiter in der Gastronomie etablieren. Auch sonst verzeichnet die Gastro-Sparte der Winkels-Gruppe ein positives Ergebnis: Im vergangenen Jahr wurden hier 2,1 Prozent mehr abgesetzt.

Die Preiseinstiegsmarken konnten sich mit ihrem hohen Glasanteil ebenfalls deutlich besser behaupten als der Markt. Die Marke Prinzenperle legte sogar zweistellig zu.

Neue Herausforderungen durch Glas

Mit einer Investition in Höhe von mehr als 19 Millionen Euro in das Abfüllgebäude sowie in eine neue Glasabfüllanlage möchte Winkels zukünftig verstärkt auf das umweltfreundliche Gebinde setzen. Diese soll Ende 2020 bei der alwa Mineralbrunnen GmbH in Betrieb gehen. Kaufmann sieht die Winkels-Gruppe hierdurch gut gerüstet, dennoch ergeben sich durch die Verschiebung zu Glas neue Herausforderungen: „Trotz des hervorragenden Poolmanagements durch die Genossenschaft Deutscher Brunnen gibt es in Saisonzeiten Leergutknappheit. Das starke Wachstum der Glasflaschen führt zu einer starken Auslastung der Kapazitäten der Glashütten sowie der Lieferanten für Aludeckel und Papieretiketten und damit gegebenenfalls zu Lieferverzögerungen“, so Kaufmann.

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